Legasthenie in der Fremdsprache
Kinder und Jugendliche mit Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) oder Legasthenie stehen im Englischunterricht der weiterführenden Schulen vor erheblichen Schwierigkeiten. Das Lesen fremdsprachlicher Texte gestaltet sich problematisch, da es im Englischen eine kaum zu überschauende Formenvielfalt und Unregelmäßigkeit der Laut-Buchstaben-Zuordnung gibt. Es müssen große Mengen an Vokabeln gelernt werden und Hörtexte sowie Anweisungen der Lehrer/innen bilden für das Kind oder Jugendlichen einen undurchdringlichen „Klangteppich“.
- Schwierigkeiten beim Abspeichern und Abrufen der Vokabeln
- Probleme beim Erlernen der korrekten Aussprache
- das Einprägen der Wortbilder fällt schwer
- Schwierigkeiten beim korrekten Verschriftlichen fremdsprachlicher Wörter
- Verwechslung englischer Wörter mit ähnlich geschriebenen deutschen Wörtern oder Verschriftlichung englischer Wörter nach deutschen Klangmustern
- große Probleme beim Auseinanderhalten ähnlich klingender Wörter, die verschieden geschrieben werden (z.B. head – hat, there – their)
- Grammatikregeln werden nicht erkannt oder übertragen
- große Schwierigkeiten beim Lesen und Verstehen fremdsprachlicher Texte
Den Schwierigkeiten beim Erlernen der englischen Sprache liegt meist eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Legasthenie zugrunde. Diese muss sich jedoch nicht zwangsläufig auf den Fremdsprachenunterricht auswirken. Die Ausprägung im Bereich der Fremdsprache ist u.a. abhängig von der bereits zuteil gewordenen Lerntherapie.
Unabhängig vom schulischen Lernstoff werden dem Kind in der Integrativen Lerntherapie Strategien vermittelt, mit denen es sich – seinem Lerntyp entsprechend – neue Vokabeln und Grammatikregeln aneignen kann. Dies geschieht unter Einbezug verschiedener Sinneskanäle, Entspannungsübungen und Lernspiele, die auch in der LRS-Therapie Anwendung finden. Systematisch baut das Kind seinen Wortschatz auf und wird motiviert und angeleitet, auch langfristig ohne lerntherapeutische Unterstützung die Fremdsprache zu erlernen. Dadurch weitet sich auch das Text- und Hörverständnis des Kindes aus, so dass es wieder Freude am Umgang mit dem Englischen entwickeln kann.